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ODESSAER LACK- UND FARBENGESELLSCHAFT , aus dem Zusammenschluss mehrerer chemischer Fabriken entstandenes Unternehmen

Rubrik: Wirtschaftsgeschichte

ODESSAER LACK- UND FARBENGESELLSCHAFT, aus dem Zusammenschluss mehrerer chemischer Fabriken entstandenes Unternehmen.

Die Odessaer Lack- und Farbengesellschaft wurde 1875 von dem Besitzer einer 1868 in Odessa gegründeten Farbenfabrik Karl Berg, dem Besitzer eines auf die Herstellung von Ölfarben spezialisierten Unternehmens Heinrich Stapelberg und dem aus Krementschuk stammenden Kaufmann F.I. Schrötter gegründet.

Ihre Firmen, die Ölfarben, Öl- und Spirituslack, Ultramarin, Weiß und Petroleum produzierten (mehr als 280.000 Rubel Umsatz um Jahr 1875) gingen in der neu gegründeten Gesellschaft auf, deren Stammkapital 600.000 Rubel betrug (1913). Vorstandsmitglieder waren Heinrich und Jewgeni Stapelberg, K. Koloti, K.A. Wudgaus (geschäftsführender Direktor), A.Ja Brodski und A.K. Haase (1914).

Die in der Gesellschaft zusammengeschlossenen Unternehmen produzierten Petroleum, Rizinus-, Kokos-, Hanf- und Leinöl, Öl-, Pigment-, Emaille- und Farblacke sowie Farben (Weiß, Ultramarin, Mennige, Chromoxidgrün) und beschäftigten insgesamt 180 Arbeiter. Die Jahresproduktion hatte einen Wert von über 1,5 Mio. Rubel im Jahr 1887, etwa 2,2 Mio. Rubel im Jahr 1898 und 2,5 Mio. Rubel im Jahr 1914. Zu den wichtigsten in Odessa ansässigen Abnehmern der Produktion gehörte die Russische Gesellschaft für Dampfschifffahrt und Handel. Darüber hinaus war das Unternehmen auch in den Städten Warschau, Woronesch, Jekaterinodar, Jekaterinoslaw, Kiew, Kursk, Moskau, Omsk, Poltawa, Sewastopol, Taschkent und Charkow präsent und wurde auf Industrieausstellungen mit goldenen und silbernen Medaillen ausgezeichnet. 1920 wurden die Produktionsstätten der Gesellschaft auf Anordnung des Präsidiums des Volkswirtschaftsrats des Gouvernements Odessa verstaatlicht und der Sektion für Ölherstellung bei der Abteilung für Chemie des Volkswirtschaftsrats des Gouvernements Odessa unterstellt und setzten ihre Arbeit unter den Bedingungen zunehmender Rohstoffengpässe (Ölsamen) fort. Später gingen die Fabriken in die Zuständigkeit der Sektion für Ölgewinnung des Gouvernementsverwaltung für Agrarindustrie über und erhielten den Name Zweite Ukrainische Staatliche Ölgewinnungsfabrik.

Literatur

Фабричная статистика города Одессы, Одесса, 1875; Фабрично-заводская и ремесленная промышленность Одесского градоначальства Херсонской губернии в 1898 году, Одесса, 1899; Фабрично-заводские предприятия Российской империи, Пг., 1914; Плесская-Зебольд Э.Г., Одесские немцы, Одесса, 1999.
Autoren: Plesskaâ È.G.

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