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MEYER Friedrich August (1730–1805). Mediziner, Naturforscher, korrespondierendes Mitglied der Petersburger Akademie der Wissenschaften

Rubrik: Biographische Beiträge (Personalien) / Vertreter des sozialen Bereichs (Bildung, Medizin)

MEYER, Friedrich August, * 1. Juli 1730 in Hamburg, † 8. Februar 1805 in Saratow. Mediziner, Naturforscher, korrespondierendes Mitglied der Petersburger Akademie der Wissenschaften (1793).

F.A. Meyer wurde in Hamburg geboren, wo er seine Kindheit und Jugend verlebte und erste wissenschaftliche Schritte machte. Den erhaltenen (fragmentarischen) Quellen zufolge studierte er an der Höheren Medizinischen Schule, die er 1785 mit einer Dissertation zum Thema „De Ozaena“ abschloss. Wenig später kehrte der Doktor der Medizin F.A. Meyer seiner Heimatstadt für immer den Rücken und zog nach Russland, wo er zunächst auf der kurz zuvor an das Russische Reich angeschlossenen Halbinsel Krim lebte. Bereits Anfang der 1790er Jahre zog er an die Wolga, wo er sich in Saratow dauerhaft niederließ.

In den Jahren seines Aufenthalts in Russland zeigte sich Meyer als hingebungsvoller und engagierter Universalwissenschaftler, der in unterschiedlichen Bereichen des menschlichen Seins ein breites Wissensspektrum abdeckte.

So widmete sich Meyer, der im Rang eines Kollegienrats stand und (spätestens 1792) als Inspektor in Dienst der Saratower Medizinischen Verwaltung trat, mit großem Interesse meteorologischen Beobachtungen, über die er der Petersburger Akademie der Wissenschaften regelmäßig Bericht erstattete. Nachdem er der Akademie am 31. Oktober 1793 einen den Resultaten seiner im Jahr 1792 durchgeführten Beobachtungen des Wetters in Saratow und Umgebung gewidmeten Bericht geschickt hatte, forderte diese ihn auf, seine für die Wissenschaft nützliche Tätigkeit fortzuführen und die Mitglieder der Hohen Versammlung der Akademie über deren Resultate in Kenntnis zu setzen.

Dem Rat der Gelehrten folgend schickte Meyer auch in den folgenden Jahren gewissenhaft mit Kommentaren versehene Aufzeichnungen seiner meteorologischen Beobachtungen an die Akademie der Wissenschaften. Die entsprechenden Materialien wurden später in den Schriften der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften veröffentlicht.

Neben seiner Haupttätigkeit in der Medizinischen Verwaltung und seiner Beschäftigung mit der Meteorologie fand Meyer auch Zeit, sorgfältig „die in den nahe der Stadt Saratow gelegenen Pflanzungen angebauten unterschiedlichen Sorten ausländischer Auslesefrüchte“ zu studieren und zu beschreiben. Er beschrieb nicht nur ausführlich die charakteristischen Eigenschaften fremdländischer Speisefrüchte, sondern getraute sich auch, nützliche Empfehlungen zu deren Züchtung und Anpflanzung in der eigenen Hofwirtschaft zu geben.

Der von Seiten der Präsidentin der Akademie der Wissenschaften Fürstin E.R. Daschkowa wohlwollend unterstützte wissenschaftliche Eifer des talentierten Naturforschers fand am 4. November 1793 seine Krönung, als dieser einstimmig als korrespondierendes Mitglied in die Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften aufgenommen wurde. Auf diese Weise wurde er zum ersten Bewohner Saratows, der diese Region im höchsten Gelehrtenstand Russlands würdig vertrat.

Schriften

De Ozaena. Hamburg, 1785; Роспись со описанием разных отборных сортов иностранных плодов, находящихся в заведенной близ города Саратова плантации, с предложением к сообщению наилучших сортов иностранных плодов черенками к прививке. М., 1800. 

Literatur

Baldinger. Russische physisch-medie. Marburg, 1792; Евгений, митрополит [Болховитинов Е. А.] Словарь русских светских писателей, соотечественников и чужестранцев, писавших в России: В 2 т. Т. 2. М., 1845; Геннади Г. Справочный словарь о русских писателях и ученых, умерших в XVIII–XIX столетиях, и список русских книг с 1725 по 1825: В 3 т. Т. 2. Ж–М с дополнениями Н. Собко. Берлин, 1880; Хованский Н. Ф. К истории организации врачебного дела в Саратовской губернии // Тр. СУАК. 1893. Т. IV. Вып. 2; Венгеров С. А. Источники словаря русских писателей: В 4 т. Т. 1. СПб., 1900; Летопись Российской Академии наук. Т. 1. 1724–1802. СПб., 2000.

Autoren: Solomonov V. A.

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